A Byte of Python

Kapitel 3. Erste Schritte

Inhaltsverzeichnis

Einführung
Benutzung der Interpreter-Eingabeaufforderung
Die Auswahl des Editors
Die Verwendung von Quelldateien
Ausgabe
So funktioniert es
Ausführbare Python-Programme
Wenn Sie Hilfe brauchen
Zusammenfassung

Einführung

Jetzt werden wir sehen, wie man das traditionelle "Hallo Welt"-Programm in Python zum Laufen bekommt. Sie lernen dadurch, wie man Python-Programme schreibt, sie abspeichert und ausführt.

Mit Python haben Sie zwei verschiedene Möglichkeiten, Ihr Programm auszuführen - entweder über die interaktive Kommandozeile des Interpreters, oder indem Sie eine Quelldatei verwenden. Wir werden jetzt beide Varianten kennen lernen.

Eine Anmerkung für deutsche Anwender

Das deutsche Alphabet besitzt ja bekanntlich zusätzlich zum englischen Alphabet, das dem so genannten ASCII-Zeichensatz zugrunde liegt, auch noch die Umlaute ä, ö, ü sowie das ß, das sich trotz Rechtschreibreform hartnäckig hält. Diese Zeichen kommen im normalen ASCII-Zeichensatz nicht vor und führen daher des Öfteren zu Problemen, da sie speziell kodiert werden müssen, wofür es verschiedene Standards gibt.

Auch in Python-Programmen machen diese und andere Sonderzeichen Probleme, wenn Sie keine Kodierung angeben. In der Sprache Python an sich kommen zwar keine derartigen Sonderzeichen vor, aber Sie werden sie eventuell in Kommentaren oder innerhalb von String-Konstanten (Zeichenketten) in Python verwenden wollen.

Wollen Sie ein Python-Programm wie das folgende ausführen (beachten Sie das ä im Wort 'Käse'),

			
#!/usr/bin/python

print 'Käse!' # ein Umlaut
			
			

dann werden neuere Python-Versionen die folgende Warnung ausgeben:

			
sys:1: DeprecationWarning: Non-ASCII character '\xe4'
in file kaese.py on line 3, but no encoding declared;
see http://www.python.org/peps/pep-0263.html for details
Käse!
			
			

Diese Warnung besagt, dass Sie ein Sonderzeichen eingegeben haben, das nicht im ASCII-Zeichensatz vorhanden ist, aber nicht dazu angegeben haben, welche Kodierung für Sonderzeichen gelten soll.

Windows-Benutzer können dieses Problem lösen, indem sie die Datei z. B. mit Notepad, dem Standard-Editor unter Windows, laden und dann mit 'Speichern unter...' in der Kodierung UTF-8 abspeichern. Das Python-Programm bekommt dadurch eine (normalerweise nicht sichtbare) Kennung am Dateianfang, wodurch das System und auch Python bescheid weiß, dass in dieser Datei die UTF-8-Kodierung verwendet wird. Mit dieser Kodierung können Sie sämtliche Zeichen des universellen Unicode-Zeichensatzes speichern, darunter natürlich auch die deutschen Umlaute.

Eine andere Möglichkeit, die Kodierung anzugeben, wird unter der Internetadresse erläutert, die in der Warnmeldung angegeben ist. Sie besteht darin, am Dateianfang eine weitere 'magische' Kommentarzeile einzufügen, in der die Kodierung angegeben wird:

			
#!/usr/bin/python
# -*- coding: utf-8 -*-

print 'Käse!' # kein Problem mehr
			
			

Neben der universellen Kodierung utf-8 ist im westeuropäischen Sprachraum auch latin-1 (auch als iso-8859-1 bekannt) weit verbreitet; diese Kodierung war auch der Standard in Python bis Version 2.1.

Um nicht durch diese Kodierungsproblematik vom Wesentlichen abzulenken, haben wir bei den Beispielprogrammen Umlaute vermieden bzw. mit ASCII-Zeichen umschrieben. Denken Sie aber daran, dass Sie hier keineswegs eingeschränkt sind, sondern nach Angabe einer Kodierung nach Herzenslust nicht nur Umlaute verwenden dürfen, sondern auch kyrillische oder beliebig exotische Zeichen, wie sie z. B. in der Kodierung UTF-8 im Unicode-Zeichenvorrat reichlich vorhanden sind.